Linke fordert Konsequenzen aus queerfeindlichen Angriffen – Politische Bildung muss früher beginnen

Am letzten Dienstag wurde eine Transperson am Hauptbahnhof von einem 17jährigen mit Reizgas angegriffen, nur zwei Tage später wurde dort ein weiterer Mann von 17 und 18 Jahre alten Tätern unter homophoben Pöbeleien angegriffen und beraubt.

Die Linke verurteilt diese Übergriffe auf Schärfste, sie sind auch keineswegs Einzelfälle. Queere Personen werden in Bremen immer wieder Opfer homophober und transfeindlicher Gewalt, die Presse hat hierzu im vergangenen Jahr immer wieder berichtet.

Alarmierend muss dabei der Hintergrund der Taten sein, in beiden Fällen waren die beteiligten Täter noch minderjährig.

„Die Fälle zeigen auf, dass die Folgen queerfeindlicher rechter Hetze offenbar bereits so wirksam sind, dass sie junge Heranwachsende gezielt zu körperlichen Straftaten gegen andere Menschen verleiten - nur weil diese aufgrund äußerer Merkmale als queer identifizierbar sind.“, so Marina Grünewald, queerpolitische Sprecherin des Landesvorstands der Linken in Bremen. „Das wirft ein beunruhigendes Schlaglicht darauf, wie tief menschenverachtendes rechtes Gedankengut, das vorwiegend über Social-Media-Kanäle verbreitet wird, bereits in Teilen der Jugendszene verankert ist, wie weit sich diese Jugendlichen bereits von den gesellschaftlichen Grundregeln der grundgesetzlich festgelegten Unantastbarkeit der Würde des Menschen entfernt haben.“

„Die politische Aufklärung in Schulen muss daher viel früher als bisher einsetzen“ fordert Grünewald. „Heutige Jugendliche sind bereits mit 13-14 Jahren politisch interessiert und aktiv. Da kann es nicht angehen, dass Jugendliche in den Social-Media-Kanälen jahrelang mit rechtsradikalen Inhalten konfrontiert werden, bevor sie in Bremen in der neunten Klasse -also erst mit 16 Jahren - im Fach Geschichte-Politik zum ersten Mal in der Schule von der Diktatur im ,Dritten Reich‘ oder wichtigen Grundprinzipien der Demokratie wie Gewaltenteilung und grundgesetzlichen Menschenrechten erfahren.“ Die politische Grundbildung muss nach Meinung der Linken viel früher einsetzen, um der Verfestigung antidemokratischer Denkmuster und rechter Hetze frühzeitig durch politische Aufklärung entgegenzuwirken. Hier werden wichtige Jahre in der Jugendentwicklung zum eigenen Meinungsbild verschlafen. „Aktuelle Politik und deren geschichtlichen Hintergründe sollten künftig spätestens in der siebten Klasse auf dem Lehrplan stehen“, so Marina Grünewald, „um menschenverachtenden Vorfällen wie in der vergangenen Woche den Nährboden zu entziehen.“