Kritik an Polizeipräsidenten: KOPs werden weiterhin sachgebietsfremd eingesetzt

Im Sommer hieß es aus dem Bremer Polizeipräsidium, dass die Kontaktbereichsbeamt*innen (KOP) bis maximal Ende Dezember sachgebietsfremde Aufgaben mit übernehmen sollen. Im November wurde von der Polizeiführung mitgeteilt, was viele Stadtteilpolitiker*innen bereits befürchtet hatten: Die KOPs werden zudem auch auf dem Weihnachtsmarkt eingesetzt. Und jetzt informiert der Polizeipräsident, dass die Kontaktpolizist*innen weiterhin, „voraussichtlich“ bis Ende März, bei der Beseitigung der Anzeigenbearbeitungsrückstände eingesetzt werden und damit demnach deutlich weniger im Stadtteil unterwegs sind. „Die Salami-Taktik der Sicherheitsbehörde ist schwer zu ertragen“, kritisiert der beiratspolitische Sprecher der Bremer Linkspartei, Michael Horn.

Für den Politiker sind die KOPs ein wichtiger Teil der Präventionsarbeit, weil sie kontinuierlich vor Ort präsent sind und dadurch Vertrauen zu den Bürger*innen direkt aufbauen. „Die Kontaktpolizisten sind unverzichtbar für den Dialog zwischen Polizei und Bürger*innen und häufig die ersten Ansprechpartner*innen bei Problemen und Sorgen. Man kann diese Arbeit acht Monate lang nicht mal eben so einfach deutlich reduzieren.“

Horn, der auch Beiratsmitglied in Huchting ist, fordert die Bremer Polizeiführung auf, ihre erneute Entscheidung zu überdenken. „Die Kontaktpolizist*innen dürfen nicht einfach in den Stadtteilen ‚geparkt‘ werden, um sie von dort aus als ‚Verfügungsmasse‘ mal hier und mal da einzusetzen. Kontaktpolizist*innen gehören dauerhaft in die Stadtteile, weil sie durch ihre kontinuierliche Präsenz ein tieferes Verständnis für die spezifischen Probleme und Bedenken in ihrem Zuständigkeitsbereich entwickeln und aufgrund ihrer Nähe zum Geschehen schneller auf lokale Vorfälle reagieren können. KOPs sind nicht die Springer für Abteilungen, in denen Personalnot herrscht.“