Jade-Weser-Port wird auch der Stadt Bremerhaven und den Hafenarbeitern teuer zu stehen kommen

"Die abenteuerliche Beteiligung des Landes Bremen am defizitären Jade-Weser Port kommt die bremischen Seehäfen teuer zu stehen", kritisiert Rainer Brand von der Linksfraktion in der Stadtverordnetenversammlung. Das Land Bremen muss nun an den eigenen Häfen in Bremen und Bremerhaven sparen, um den Jade-Weser-Port zu retten, wie im Bericht der Nordsee-Zeitung vom 30.11.2020 zu lesen war.

Die Zukunft des Tiefwasserhafens Jade-Weser Port sieht nicht gerade rosig aus, weil China den griechischen Hafen Piräus zu 51 Prozent besitzt und zur Drehscheibe für Europa ausbaut.

Europa hat seinerzeit Griechenland gezwungen, den Hafen zu verkaufen und zugelassen, dass nicht die Reederei Maersk, sondern die Chinesische COSCO den Zuschlag bekommt.

Chinesische Großcontainerschiffe können dort nun abladen und durch den Suezkanal wieder nach Hause fahren. Die Container können dann auf kleinere Zubringerschiffe verladen und auf die europäischen Häfen verteilt werden, einen Tiefwasserhafen braucht man dafür nicht. Die Einrichtung eines Container- Liniendienstes von Hapag-Lloyd zwischen Mittelmeer und Bremerhaven ist ein deutliches Signal dafür.
Ökonomisch profitiert vor allem China, da die Schiffsreisen erheblich verkürzt werden. Ökologisch hätte auch Europa profitiert, wenn man vorher nicht die Ausbaggerung von Flüssen vorangetrieben und einen Tiefwasserhafen für Schiffe angelegt hätte, die gar nicht kommen.

 „Diese Fehleinschätzung wird auch zu Lasten der Stadt Bremerhaven und der Hafenarbeiter gehen", befürchtet Brand. "Bremen tilgt zuerst seine Schulden, bevor Bremerhaven etwas bekommt, wie auch die Schulden der bremischen Gesundheit Nord (GENO) verhinderten, dass Bremerhavens Klinikum Reinkenheide Geld für notwendige Investitionen bekam.

"Das Land Bremen muss sich schleunigst aus dem Projekt Jade-Weser-Port zurück ziehen  und auf seine eigenen Seehäfen besinnen; das bedeutet, Bremen muss seinen Einfluss auf Eurogate geltend machen und den dort gerade wütenden Sparkursrasenmäher stoppen.“ fordert Brand.