DIE LINKE Bremen begrüßt bundesweiten Protesttag unter dem Motto: "Bildungswende Jetzt!"

Am kommenden Samstag, den 23.9. gehen bundesweit in ca. 30 Städten tausende Schüler*innen, Eltern und Fachkräfte aus Bildungseinrichtungen auf die Straße. Das Bündnis "Bildungswende jetzt!" hat zu diesem Protesttag aufgerufen. Die LINKE unterstützt diesen Tag und die Kernforderungen nach einem Sondervermögen von 100 Milliarden € für notwendige Investitionen in Kitas und Schulen.

"Auch hier in Bremen verfestigen sich Strukturen der Bildungsarmut. Wir brauchen endlich einen "Vielfach-Wumms", um das Bildungsdesaster zu stoppen. Fehlende Kitaplätze führen zu fehlender frühkindlicher Bildung und gleichzeitig nehmen sie Eltern, vorwiegend Müttern die Möglichkeit, berufstätig zu sein. Haben sie einen Kitaplatz, fällt hier aufgrund des Fachkräftemangels zunehmend Bildung und Betreuung aus. In den Schulen sieht es nicht besser aus. Unbesetzte Stellen im Bereich der Lehrkräfte, Erzieher*innen, Schulsozialarbeiter*innen, Psycholog*innen etc. sind die Regel. Folgen sind Überlastung der Beschäftigten, Ängste und Druck bei Kindern und Jugendlichen und eine Zementierung gesellschaftlicher Spaltung, die sich zunehmend zu sozialem Sprengstoff entwickelt," beschreibt Christian Gloede, bildungspolitischer Sprecher der LINKEN in Bremen die Situation.

Bauliche Investitionen in Kitas und Schulen, eine Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive für Fachkräfte sowie verbindliche Regelungen für einen Übergangszeitraum bis fachliche Qualitätsstandards wieder erreicht werden seien zwingend notwendig, wenn dieses Bildungssystem nicht komplett gegen die Wand fahren solle, so Gloede weiter. Dies gelte gleichermaßen für Schulen und Kitas. Dabei gehe es nicht ohne Finanzierung von dem Bund, so Gloede: "Die Länder haben mit ihren unterschiedlichen Landeshaushalten nicht die Möglichkeit, eine Bildungswende mit allen notwendigen Investitionen in Infrastruktur, Ausbildung und Personal zu stemmen. Das Kooperationsverbot muss aufgehoben und die Finanzierung von Kitas und Schulen auch durch den Bund sichergestellt werden."

„Es müssten zunächst die benachteiligten Gebiete deutlich stärker in den Fokus der Bildungsplanung  genommen werden. Hier muss bereits jetzt Entlastung für die Beschäftigten geschaffen und gleichzeitig das Platzangebot ausgeweitet werden. "Wir müssen beispielsweise Erzieher*innen attraktive Angebote machen und sie umwerben, gewohnte Pfade zu verlassen und neue Gruppen und Kitas aufzubauen. Neue Gruppen- und Kita-Eröffnungen sind ohne erfahrenes Personal nicht in den benötigten Größenordnungen umsetzbar."

Auch in den Schulen brauche es einen Personalmix sowie veränderte Unterrichts- und Zeitstrukturen, die Schulen zukunftsfähig und inklusiv machten. Sie müssten  für Jugendliche und Beschäftigte Orte des Wohlfühlens und nicht der Demütigung werden, so Gloede weiter. Ziel müsse dabei eine möglichst lange gemeinsame Schulzeit aller Kinder und Jugendlichen sein, am Ende sei auch die Umwandlung der Gymnasien in "Schulen für Alle" die notwendige Konsequenz.

Der bundesweite Protesttag am Samstag beginnt in Bremen um 11.00 Uhr am Hauptbahnhof und endet gegen 13.30 Uhr am Goetheplatz.
weitere Infos dazu unter: https://bildungswende-jetzt.de/

Ansprechpartner:
Christian Gloede