100 Jahre Niederschlagung der Bremer Räterepublik: Die Zukunft ist offen!

Anlass für die Errichtung der Bremer Räterepublik, genauso wie für die Räterepubliken, Streiks und Massendemonstrationen in vielen anderen Städten, war die Entscheidung der Reichsregierung, mit militärischer Brutalität gegen aufständische Arbeiter*innen und die Räte vorzugehen. Die Bremer Räterepublik war Teil des reichsweiten Aufstands gegen den Pakt der mehrheitssozialdemokratischen Führung mit den reaktionären Militärs und gegen den Versuch, die Revolution ohne soziale Umgestaltung zu beenden.

Cornelia Barth und Christoph Spehr erklären in ihrer Pressemitteilung

„Anlass für die Errichtung der Bremer Räterepublik, genauso wie für die Räterepubliken, Streiks und Massendemonstrationen in vielen anderen Städten, war die Entscheidung der Reichsregierung, mit militärischer Brutalität gegen aufständische Arbeiter*innen und die Räte vorzugehen. Die Bremer Räterepublik war Teil des reichsweiten Aufstands gegen den Pakt der mehrheitssozialdemokratischen Führung mit den reaktionären Militärs und gegen den Versuch, die Revolution ohne soziale Umgestaltung zu beenden.

Diejenigen, die in Bremen und überall an diesem Widerstand teilnahmen, kämpften dafür, dass die Arbeiterbewegung, der antiautoritäre Aufbruch und die soziale Demokratie nicht sofort wieder aus dem neuen Staat ausgeschlossen wurden. Ihre Anliegen überlebten, trotz endloser Niederlagen, das Ende der Räterepublik, das Ende des Weimarer Staates und die faschistische Diktatur. Das Anliegen einer umfassenden Demokratisierung von Wirtschaft und Gesellschaft ist bis heute nicht eingelöst, aber unvermindert aktuell. Auch deshalb sagen wir: 'die Zukunft ist offen.'"

Doris Achelwilm schrieb in einem Kommentar für den Weser-Kurier

"Den Arbeiter- und Soldatenräten ging es vor 100 Jahren um nicht weniger als eine Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung. Auch wenn die Niederschlagung der Räterepublik für die arbeitende Klasse ein historischer Verlust war, ist die Novemberrevolution weit gekommen: Krieg und Ständeherrschaft endeten, das Frauenwahlrecht zog ein – allerdings blieben Frauen in der Bremer Rätedemokratie stark unterrepräsentiert.

Den Verteidiger*innen der Räterepublik zu gedenken heißt deshalb, ihre Ziele und Widersprüche ernst zu nehmen. Und es heißt, gegen den Rechtsruck aufzubegehren, bevor es zu spät ist: Viele Kämpfer*innen für die Rätedemokratie wurden von rechten Milizen ermordet, die bereits das Hakenkreuz am Helm trugen."

Die neue Broschüre des Vorbereitungskreises findet sich hier.