Let's care!

Ort: Kuß Rosa, Buntentorsteinweg 143
Veranstalter: Kreisverband Links der Weser

Bremer Volksbegehren für mehr Krankenhauspersonal, Netzwerk Care Revolution, Pflegestreiks an der Berliner Charité, internationale Frauenstreiks, gewerkschaftliche Kampagnen zur Aufwertung von Care- und Sorgearbeit: Proteste gegen die Pflegekrise sind in den letzten Jahren endlich lauter und sichtbarer geworden. Sie betreffen die Bedingungen von millionenfach (prekär) Beschäftigten und allen Patient*innen. Sie verbinden Perspektiven gegen die kapitalistische Verwertung menschlicher Arbeitskraft mit der gegen die Schlechterstellung von Frauen und der von Frauen geleisteten Arbeit.

Zu einer Care Revolution mit einer echten Neubewertung sorgender Arbeit und dem Ausbau solidarischer, bedarfsgerechter Gesundheitsstrukturen ist es bis heute trotz massiver sozialer Kämpfe nicht gekommen. Der Pflegenotstand ist zwar in den Parlamenten angekommen und zog auf Bundesebene etwa Reformen wie das Pflegepersonal-Stärkungsgesetz nach sich. Gleichzeitig sind die in der Pflege Tätigen weiterhin so unterbezahlt, dass der nötige Systemwechsel in den Kliniken und Altenheimen, und damit auch im Lohngefälle zwischen Männern und Frauen, im Allgemeinverständnis gesellschaftlich notwendiger Arbeit und Zukunftspolitik bitter ausbleibt.

Knapp zwei Drittel der vollzeitbeschäftigten Altenpflegehelfer*innen in Deutschland liegen mit ihrem Verdienst unter der Niedriglohnschwelle von 2200 Euro brutto. Rund 40 Prozent aller Pflegekräfte sind überzeugt, dass ihre Arbeit nicht ausreichend anerkannt wird; viele wollen vor der Rente aufhören, obwohl sie den Job im Prinzip sehr gerne machen. Aber die Bedingungen stimmen nicht. Das muss sich ändern.

Über notwendige Weichenstellungen und Strategien für eine bessere Fürsorge-Politik wollen wir als Kreisverband DIE LINKE. Links der Weser gemeinsam mit MdB Doris Achelwilm, gleichstellungspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, diskutieren.