Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft: Menschenrechte müssen zählen!

Zur Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaften 2034 erklärt Marina Grünewald, Sozial- und queerpolitische Sprecherin des Landesvorstands der Linken in Bremen: 

„Erneut hat sich die FIFA selbst ein Armutszeugnis ausgestellt: Die Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft 2034 an Saudi-Arabien, deren Zustimmung nach jüngsten Meldungen wohl nur noch eine Formalie darstellt, ist ein weiterer Tiefpunkt in der internationalen Sportgeschichte für den Fußball-Weltverband FIFA.“

Nach Reformen der Statuten kann von den Mitgliedsverbänden am Mittwoch nun im Doppelpack mit der Vergabe der Weltmeisterschaft 2030 an Spanien, Portugal und Marokko auch gleich die Vergabe der WM 2034 an den autokratisch regierten Wüstenstaat „durchgewunken“ werden. Widerstand ist nicht zu erwarten, der DFB hat sich wie viele andere Verbände bereits im Vorfeld positiv positioniert, so dass eher mit einem einstimmigen Beschluss der 211 Mitgliedsverbände zu rechnen ist.

Grünewald weiter: „Diskussion über Menschenrechte? Verbindliche Auflagen an die Gastgeberländer? Fehlanzeige!

Das Gebaren des FIFA ist nur noch als unerträglich zu bezeichnen. Nach Russland und Katar ist dies bereits die dritte Vergabe der Weltmeisterschaft in Folge an ein Gastgeberland, das elementare Menschenrechte wie die Gleichberechtigung queerer Menschen nicht nur missachtet, sondern aktiv verfolgt. In Saudi-Arabien wird Homosexualität unter Todesstrafe gestellt, Körperstrafen wie Amputationen und Steinigungen gehören ebenso zum Repertoire der Strafverfolgungsbehörden. Mit der Vergabe an Saudi-Arabien hat die FIFA erneut bewiesen, dass der völkerverbindende Grundgedanke sportlicher Fairness dem Weltverband völlig schnuppe ist und einzig der größtmögliche Profit für die Funktionäre zur Handlungsmaxime geworden ist. Wir verurteilen solche Praktiken zutiefst und appellieren an die Bremer*innen, sich dem Protest gegen die FIFA und deren Einnahmequellen durch Boykott künftiger internationaler TV-Fußballspiel-Übertragungen oder dem Nicht-Kauf von Merchandising-Artikel wie Fantrikots anzuschließen. Wir sind nicht mehr bereit, das Hofieren von Unrechtsstaaten durch die FIFA zu tolerieren.“