Die Ehrung ermordeter Widerstandskämpfer eignet sich nicht für kleinliche Rechthabereien

Es ist in Blumenthal im Grunde unstrittig und durch den Beirat 2012 einstimmig beschlossen, dass der von Nazi-Faschisten enthauptete KPD-Widerstandskämpfer Leo Drabent aus Blumenthal geehrt werden soll, durch eine Straße, einen Weg oder ähnliches. An der Umsetzung fünf Jahre später durch eine Initiative wird jedoch kritisiert, dass sie "rechtswidrig" sei.

"Natürlich stimmt das Argument, dass es nicht dem ordnungsgemäßen Verfahren entspricht, wenn eigenmächtig Wege benannt werden" so Karl Brönnle, Ortsverbandssprecher der Partei DIE LINKE in Bremen-Nord. "Im konkreten Fall müssen jedoch auch die Umstände betrachtet werden, insbesondere dass nach über fünf Jahren von offizieller Seite immer noch nichts erreicht wurde. Nachdem jetzt Wege für eine Ehrung gefunden wurden, diese allein aus formalen Gründen wieder in Frage zu stellen, ist angesichts des Schicksals der ermordeten Leo Drabent und Hans Neumann grotesk unangemessen."

"Der Umgang der Parteien mit der Ehrung von Widerstandskämpfer*innen wird nicht nur in Bremen und Blumenthal verfolgt, wie der lesenswerte Leserbrief des Schauspielers Rolf Becker in der Norddeutschen vom 7.2. belegt", so Brönnle weiter. "Die Blumenthaler Beiratssitzung am 12.2. wird zeigen, ob den Parteienvertreter*innen korrekte Verfahrensabläufe bei einer Beschilderung wichtiger sind als der Einsatz des eigenen Lebens gegen die Nazi-Diktatur."