Kocaağa fordert mehr Einfluss von Kommunen auf Wärmewende
Ein weiterer Baustein für die Bremer Wärmewende und das Ziel der kommunalen Wärmeplanung bis Ende 2025: Die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft hat am Montag ein neues Gutachten vorgestellt. Darin wird untersucht, wie die Wärmeversorgung in der Stadt gewährleistet werden kann und welchen Beitrag Fern- und Nahwärmenetze leisten können. Sicher ist schon jetzt, dass das die Wärmenetze stark ausgebaut und modernisiert werden müssen, um eine größere Anzahl von Haushalten mit umweltfreundlicher Wärme zu versorgen.
Muhlis Kocaağa, klimapolitischer Sprecher der Linksfraktion, kommentiert: „Fernwärme ist in Bremen und Bremerhaven von großer Bedeutung, weil sie klimafreundliches Heizen für viele Haushalte ermöglicht. Bestenfalls sollten noch deutlich mehr Bremer*innen und Bremerhavener*innen günstig und sauber heizen können. Derzeit verfügt die swb AG in beiden Städten über ein ausgedehntes Wärmenetz, das momentan aber nur 13 Prozent des gesamten Wärmebedarfs in Bremen ausmacht. Das Gutachten zeigt: Eine Erhöhung der Anzahl der Fern- und Nahwärmeanschlüsse und eine Steigerung des Anteils der Nah- und Fernwärme auf rund 34 Prozent am Gesamtwärmebedarf bis 2038 sind möglich. Das heißt aber auch, dass der restliche Anteil des Wärmebedarfs anderweitig erbracht werden muss.“
Im Gutachten wurden Potenziale für erneuerbare Energien und Abwärme untersucht, vielversprechend sind demnach die Abwärme aus Abwasser sowie Wärme aus der Weser. Außerdem hat sich herausgestellt, dass insbesondere Gebiete im Bereich der Stadtmitte aufgrund der dichten Bebauung nicht für dezentrale Lösungen infrage kommen und daher an Wärmenetze angeschlossen werden müssen. „Das Gutachten zeigt uns, welche Wärmepotenziale es für unsere verschiedenen Stadtgebiete gibt. Es zeigt uns aber auch, dass es sehr kritische Gebiete gibt, für die noch keine Lösungen vorliegen“, sagt Kocaağa. „Hier muss dringend dran gearbeitet werden. Wichtig ist auch zu klären, wie Initiativen wie „Erdwärme dich“ weiter unterstützt werden können. Diese Bürger*innen brauchen vor allem Planungssicherheit.“
Kocaağa abschließend: „Als Linksfraktion ist uns wichtig, dass der kommunale Einfluss im Bereich der Wärmeplanung, insbesondere bei den Netzen, strategisch ausgebaut wird. So könnten wir Energiepreise für Heizungsenergie stabil und transparent halten. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Einbindung der Bevölkerung in Planungsprozesse sowie die Durchführung von Informationsveranstaltungen: Der Umbau zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung kann nur mit einer großen gesellschaftlichen Akzeptanz gelingen!“