Gesundheitszentrum für den Bremer Süden

Nach dem für 2028/2029 geplanten Umzug des Klinikums Links der Weser in das Krankenhaus Bremen Mitte plant die Gesundheit Nord (GeNo) in Kattenturm ein ambulantes Ärztezentrum mit mehreren Disziplinen zu errichten. Auf der Sitzung des Regionalausschusses „Klinikum Links der Weser“ am Donnerstag stellten Vertreter*innen der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz sowie der GeNo die aktuellen Planungen zum Nachnutzungskonzepts für den Klinikstandort nach dem Umzug vor.

Dmitri Zelenin, gesundheitspolitischer Sprecher der Linken in Bremen und Bremerhaven, erklärt dazu „Die hausärztliche Versorgung in Kattenturm ist prekär. Hier kommen auf eine Hausärztin knapp doppelt so viele Einwohner*innen wie im Bremer Durchschnitt. Ähnliches gilt für ganz Obervieland im Bereich der Inneren Medizin und der kinder- und jugendärztlichen Versorgung. Kattenturm ist, wie andere Teile des Bremer Südens auch, nicht nur medizinisch unterversorgt, sondern auch von Armut und weiteren gesundheitlichen Herausforderungen geprägt. Dies führt zu einer doppelten Belastung für die gesundheitliche Situation der Einwohner*innen. Wir begrüßen daher grundsätzlich die Planungen der Senatorin und der GeNo, mit einem Medizinischen Versorgungszentrum die Versorgung in Kattenturm zu verbessern. Die massiven Ungleichheiten in der ärztlichen Versorgung zwischen den Stadtteilen verdeutlichen erneut die dringende Notwendigkeit einer stärkeren öffentlichen Planung und Steuerung.“

Charlotte Schmitz, Kreissprecherin des Kreisverbandes Links der Weser, ergänzt: „Wenn das Ziel besteht, nachhaltig die gesundheitliche Situation im Bremer Süden zu stärken, darf die Planung dabei aber nicht stehen bleiben. Die Gesundheit von Menschen wird erheblich durch die Umgebung beeinflusst. Ein ganzheitlicher Ansatz erfordert daher eine umfassende Unterstützung in unterschiedlichen Lebensbereichen. 

Wir fordern daher nicht nur, mit einem öffentlichen Medizinischen Versorgungszentrum die haus- und fachärztliche Versorgung zu verbessern. Vielmehr sind die freiwerdenden Räumlichkeiten weitreichend zu nutzen um hier verschiedene Gesundheitsberufe, Unterstützungs-, Beratungs- und Präventionsleistungen zusammen zu führen, unter dem Dach eines kommunalen Gesundheits- und Sorgezentrums. Auch Entlastungsangebote für bspw. Alleinerziehende, pflegende Angehörige und deren Kinder sollen dort angesiedelt werden.“

Ein solches Gesundheits- und Sorgezentrum ist unmittelbar mit dem Umzug des Klinikums Links der Weser an dessen Standort einzurichten. Der Senat hat dabei frühzeitig die entsprechenden finanziellen Mittel bereitzustellen.

Nachfragen an Dmitri Zelenin unter dmitri.zelenin@dielinke-bremen.de und an Charlotte Schmitz unter charlotte.schmitz@dielinke-bremen.de