Elternvereine protestieren wegen fehlender Tarifanpassung

„Arm und elend sind wir sowieso. Wenn wir jetzt auch noch dumm werden, können wir aufhören, ein Staat zu sein“, sagte König Christian VIII. von Dänemark im Jahr 1813.

„Es ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Armutszeugnis, was sich hier gerade abspielt. Bremen hat quasi ein Tariftreuegesetz, enthält aber Vertragspartnern der frühkindlichen Bildung die notwendigen und politisch stets gewollten Tarifanpassungen vor.“ Mit diesen Worten kommentiert Christian Gloede, bildungspolitischer Sprecher der Partei die Linke, den heutigen Protest der Elternvereine anlässlich der Sitzung der Bildungsdeputation.

Der Protest sei zutiefst berechtigt und leider wohl auch notwendig. Knappe Kassen würden auch nicht die Gehälter und Finanzierung anderer Träger öffentlicher Kleinkinderziehung derartig treffen, wie dies bei richtlinienfinanzierten Elternvereinen offensichtlich der Fall sei, so Gloede weiter. „Die Finanzierungssystematik bremischer Kitas muss nicht nur auf den Prüfstand, sie muss endlich transparent und nachhaltig gesichert werden.“

Hierzu müssen sich Bildungsbehörde und Senat durchringen, dies dulde keinen Aufschub mehr. „Frühkindliche Bildung hängt immer mit den auch materiellen Arbeitsbedingungen der Beschäftigten zusammen. Hier keine Sicherheit zu geben bedeute, Kindern Bildungschancen vorzuenthalten. Dies darf auch nicht mit einer Haushaltssperre begründet werden“, so Gloede.