Ein Jahr russischer Angriffskrieg auf die Ukraine – Friedens-Kundgebung in Bremen

Am heutigen 24. Februar 2023 jährt sich der Angriff Russlands auf die Ukraine. Millionen Menschen sind auf der Flucht, es gibt bereits Hunderttausende Tote und es ist kein Ende in Sicht.

Über 1.000 Bremer*innen kamen heute auf dem Bremer Marktplatz zusammen, um den Krieg Putins zu verurteilen und den sofortigen russischen Truppenabzug aus der Ukraine zu fordern. Auf der Kundgebung sprach unser Landessprecher Christoph Spehr.

Seinen Redebeitrag können Sie sich auf unserem YouTube-Kanal ansehen oder unten aufgeführt nachlesen. [mh]

Ukraine-Rede von Christoph Spehr auf der Kundgebung (Bremer Marktplatz am 24.02.2023). Es gilt das gesprochene Wort!

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine geht jetzt ein Jahr. Schrecklich viele Menschen sind gestorben. Und es ist noch kein Ende abzusehen.

Viele fragen sich: Wo geht das hin? Wie kann es Frieden geben?

Natürlich muss man sich das fragen. Aber wenn man Frieden will, dann darf man ein paar Dinge nicht vergessen. Wer man für den Frieden ist, muss man zuallererst gegen den Krieg sein – gegen den, der ihn angefangen hat und bei seinem Nachbarn einmarschiert ist.

Wer man für den Frieden ist, darf man den Krieg nicht in Schutz nehmen. Man darf dem Krieg keinen Erfolg wünschen. Man darf nicht vergessen, dass die Alternative zum Krieg nur ein gerechter und dauerhafter Frieden sein kann. Man muss den unterstützen, der angegriffen wurde. Nur das heißt, gegen den Krieg sein.

Natürlich kann man nicht nur Waffen liefern. Natürlich geht es auch um Diplomatie. Die Vollversammlung der UN hat gestern mit 141 Stimmen erneut den Rückzug der russischen Truppen gefordert hat. Das ist Diplomatie. Das ist ein starkes diplomatisches Signal.

Die Ukraine hat nicht nur mit Waffen gekämpft. Sie hat sich unsere Unterstützung erstritten. Mit anderen Mitteln. Sie hat uns gefordert. Sie hat uns in diesem Jahr alle verändert.

Diese Unterstützung ist uns immer wieder schwergefallen. Weil wir zu oft fragen: „Was heißen diese Entscheidungen für uns?“ – und zu selten: „Was bedeuten sie für die Ukraine?“ Weil wir uns daran gewöhnt hatten, dass wir ja in Sicherheit und Schutz leben, und andere nicht.

Deshalb muss ein Frieden so sein, dass auch die Ukraine diese Sicherheit und diesen Schutz bekommt. Und die Freiheit, für die sie kämpft. Dafür sind wir heute hier. Deshalb sagen wir heute, wie vor einem Jahr – und auch morgen und übermorgen: „We stand with Ukraine.“