Schule an der Fritz-Gansberg-Straße aufgelöst: Bremen geht nächsten Schritt bei der schulischen Inklusion

In der heutigen Sitzung der städtischen Deputation für Kinder und Bildung stellt die zuständige Senatorin das neue Rahmenkonzept für die Regionalen Beratungs- und Unterstützungszentren (ReBUZ) vor. Mit diesem Rahmenkonzept wird die Auflösung der Schule an der Fritz-Gansberg-Straße umgesetzt. Statt einer Schule für Kinder mit sozial-emotionalem Unterstützungsbedarf wird es künftig in den vier Regionen lokale Förderangebote geben. In diesen bekommen Kinder, die im Schulalltag nicht zurechtkommen, zeitweise intensivpädagogische Hilfe.

Miriam Strunge, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, kommentiert: „Das ist wirklich ein wichtiger Fortschritt in der Inklusion. Bremen ist damit bei dem Aufbau inklusiver Schulstrukturen bundesweit führend und setzt als einziges Bundesland die UN-Behindertenrechtskonvention aus dem Jahr 2008 im schulischen Bereich vollständig um. So werden Kinder mit Behinderungen nun an Regelschulen inklusiv beschult, lediglich für hör- und sehgeschädigte sowie schwer körperbehinderte Kinder bietet Bremen noch eigene Schulen. Mein Dank gilt ausdrücklich allen Mitarbeiter*innen in den Schulen, den ReBUZ und der Verwaltung, die diesen strukturellen Erfolg möglich gemacht haben.“

Strunge weiter: „Das neue Angebot an den ReBUZ wird für die Kinder und Jugendlichen vieles einfacher machen: Sie müssen morgens nicht mehr durch das ganze Stadtgebiet fahren, sondern bekommen ein wohnortnahes Programm. Sie bleiben weiter an ihrer Stammschule, auch wenn sie zeitweise die intensivpädagogischen Angebote der ReBUZ nutzen. So wird das Ziel der Rückkehr an die Stammschule einfacher.“

Strunge mahnt aber auch an, dass die Inklusion an den Schulen weitere Unterstützung braucht: „Die Angebote der ReBUZ in der Region stellen nur die letzte pädagogische Möglichkeit in einer Reihe von Unterstützungsmaßnahmen dar. Wir müssen die Schulen aber auch stärken durch mehr Doppelbesetzungen, pädagogische Assistenzen und temporäre Lerngruppen für Auszeiten an den Schulen. Das Ziel muss sein, dass nur für so wenige Kinder wie möglich eine zeitweise Unterbringung an den ReBUZ notwendig wird.“